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Tiefenwirkung: Kunst genießen beim Menschwerk auf verschiedenen Ebenen.
Eine Kunstausstellung der anderen Art zeigt den reizvollen Kontrast und die Symbiose zwischen den Werken von 27 Künstlern auf 3000 Quadratmetern des Gebäudes des ICO Obernburg aus den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts, das nach 40 Jahren erstmals wieder geöffnet wurde.
Eine Umfrage unter den knapp 1000 Besuchern, die schon am Freitag mit großen Augen und Begeisterung durch die Räume gelaufen waren, hätte sicher ähnliches ergeben. »Ich war bisher in allen Ausstellungen seit 2006 - aber so toll war es noch nie«, war immer wieder zu hören.
Wer vom Erdgeschoss mit den Skulpturen des Harald Hertel aus Lorsch » Das Mysterium Kugel « und der » Selbstverbrennungslage « des Frankfurter Streetartkünstlers Stefan Stichler über die steilen Eisentreppen bis in den vierten Stock gestiegen war, um dort im gekachelten Raum zu sehen, was Richard Rüger aus Goldbach mit »Gesicht wahren« meint, und welch ideale Symbiose auf fast 300 Quadratmetern die Groß-Skulpturen aus Ton der Karin Laumeister mit den großformatigen, farbintensiven Gemälden des Jan Zwolicki eingingen, dürfte ab sofort zu den großen Fans des Konzepts »Menschwerk« gehören.
13.05.2014
Gesamtkunstwerk für alle Sinne
Ausstellung Menschwerk: Arbeiten von 27 Künstlern
in Halle des Industrie Center Obernburg locken Tausende Besucher
Wiederholung in Aussicht
Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass das ICO auch Schauplatz für »Menschwerk 2015« sein wird. Seit 2006 fanden die Ausstellungen immer zwei Jahre in Folge am selben Ort statt, und warum sollte das diesmal anders sein. Denn alle Beteiligten waren sich einig: Eine bessere Umsetzung des Konzepts Menschwerk als in der ehemaligen Glanzstoff-Fabrik kann es nicht geben.
Text und Fotos Heinz Linduschka
Die Philosophie der Initiatoren vom Untermain ist in den Räumen des ICO voll aufgegangen. »Große, leerstehende Werkhallen wieder mit Leben füllen in Form von Kunstwerken, die der Größe und Besonderheit der alten Hallen gerecht werden«, lautet der programmatische Vorspann im Katalog von »Menschwerk 2014«.
Fünf Initiatoren, ein Konzept
Besser als auf den 3000 Quadratmetern im ICO wäre dieses Konzept sicher nicht umzusetzen gewesen. Darin sind sich die Künstler, die Besucher und auch die fünf Initiatoren des Projekts Alexandra Fuchs, Christian Hofmann, Karl-Heinz Geyer, Peter Imgrund und Richard Rüger einig.
Ganz wichtig: Das ICO hat mit viel Elan und Engagement diese Ausstellung erst möglich gemacht. Denn nach vier Jahrzehnten Leerstand war viel Arbeit in den Hallen nötig: 300 Löcher mussten geschlossen werden. Viele Sicherungsarbeiten waren in den 20 Räumen mit einer Deckenhöhe zwischen 2,70 und 4,50 Meter nötig, damit die Besucher gefahrlos zwischen den Kunstwerken flanieren konnten.
Gut 4000 Menschen dürften am frühen Sonntagabend den reizvollen Kontrast zwischen Kunstobjekten und Werkhallen genossen haben, einen Kontrast, der sich in den drei Tagen als faszinierende Symbiose erwies. Keine Galerie, keine Schwellenangst, sondern kreative Neugier.
Ein Publikum, zu dem auch viele Menschen zählten, die nicht oft den Weg in Kunstausstellungen finden. Es gab anregende Gespräche mit den elf Künstlerinnen und 16 Künstlern, die während der Öffnungszeiten vor Ort waren und den Kontakt mit den Besuchern und deren Interesse sichtlich genossen.
Ausstellungsfläche: KARIN LAUMEISTER - GROSS-SKULPTUREN
JAN ZWOLICKI - GEMÄLDE
2014 MENSCH WERK Kunstausstellung - Industrie Center Obernburg, Erlenbach
2013 WEIHNACHTS KUNST MARKT - Aschaffenburg
diese eindrucksvolle Präsentation nur zwei Tage zu sehen ist und dann wie-der der Schmiedehammer das Regi- ment übernimmt.
Inzwischen schon traditionell gut: das Rahmenprogramm. Am Sonntag lockte um 11 Uhr die Blasmusik unter der Stabführung des Musikvereins Wörth viele Spaziergänger, Fahrrad- fahrer und Kunstfreunde an. Ab 16 Uhr machte wieder Wilfried Ludwig vielen Kindern eine große Freude, als sie im Sand nach echten Ammoniten suchen durften, nach mehrere Millionen Jahre alten Zeugen aus der Urzeit, die Ludwig selbst ausgegraben hat und nun für die jungen Schatzsucher zur Ver- fügung stellte. Die Suche machte Hun- ger und Durst, aber auch dafür war bei
>Mukube< wie immer bestens gesorgt. Bleibt nur zu hoffen, dass Alois Straub auch 2014 wieder zu Musik, Kunst und Bewegung einlädt - aber die Zeichen stehen wohl nicht schlecht und viel- leicht finden die Organisatoren dann auch noch ein paar Sponsoren, die das aufwendige Projekt unterstützen.
Heinz Linduschka
vom >Knipsen< der Touristen genau so weit entfernt sind wie Laumeisters Ke- ramiken von einfachen Knetfiguren - meilenweit nämlich. Ludwig lässt sich auf die Menschen ein, die er fotogra- fiert, interessiert sich für sie, >schießt< sie nicht ab. Und genau diese Empa- thie, dieses Interesse spricht aus sei- nen Fotos, die dem Betrachter und manchmal sogar dem Porträtierten Schichten der Persönlichkeit und Fa- cetten offen legen, die sonst ver- schlossen bleiben.
Reizvoller Kontrast
Dieses Modell des Fotografierens funktioniert im Alltag vor Ort genau so wie auf manchmal eher exotischen Auslandsreisen - auch dafür boten die Bilder in Straubs Schmiede einen ein- drucksvollen Beweis. Und dass sie mit den Skulpturen Laumeisters einerseits einen reizvollen Kontrast bilden, an- dererseits aber auch eine symbiose eingingen, was das künstlerische Bild des Menschen betrifft, rundete diese gelungene Ausstellung ab. Nur eines bedauerten viele Kunstfreunde: Dass
die großformatigen Fotografien von Karkheinz Ludwig ließen die Gäste ins Schwärmen geraten. Laumeisters Skulpturen schaffen es, auch traditio-nelle Kunstfreunde davon zu über- zeugen, dass platter Realismus eher eine Sackgasse ist und der Weg in die Abstraktion alles andere als abschre- ckend sein muss, sonder neue Er- fahrungsräume öffnen kann.
Wie die raue, aufgebrochene Ober- fläche des >Ikarus< die Mischung aus Heldentum und Scheitern spiegelt, wie bei >Aufbruch< die Dynamik fast mit Händen zu greifen ist, wie das breite Spektrum perfekt eingesetzter Brenn- techniken und Oberflächenstrukturen die Assoziationen der Betrachter an- regen und ihrer Fantasie freien Lauf lassen, ist tatsächlich ein handfester beweis dafür, dass es Karin Laumeis- ter gelungen ist, das Publikum auf Ih- rem Weg vom Konkreten zum Abs- strakten mitzunehmen.
Sehr sensibel, handwerklich perfekt und mit einem sicheren Blick für Men- schen und Situationen bringt Karl- heinz Ludwig Fotografien zustande, die
Ausstellung: Schmiede Straub in Wörth verwandelt sich bei >Musik, Kunst, Begegnung< in Galerie der besonderen Art
Symbiose aus Fotos und Skulpturen
Bote vom Untermain SA./SO. 27./28.07.2013
2013 MuKuBe - Ausstellung Schmiede Straub - Wörth
WÖRTH. Kunst muss nicht immer pro-
vokativ sein, um Anstoß im besten Sinn
zu erregen. Den Beweis lieferte am Samstag und Sonntag am Wörther Mainufer und in der Schmiede von
Alois Straub die 13. Auflage von > Mu-
kube,- Musik, Kunst und Bewegung <.
Statt Provokation domoinierte Ästhetik
und Harmonie. Und auch die können spannende Gespräche und fruchtbare Diskussionen in Gang setzen.
Stimmungsvolle Klangkulisse
Das passierte schon bei der Vernissa-
ge am Samstagabend, als Scheune und
Hof die Gäste kaum fassen konnten, die
sich zu den Jazz- und Bluesklängen der
Omni-Blues-Band aus Würzburg en- gagiert über die Exponate unterhiel-
ten, die in der ausgeräumten Schmie-
de einen höchst interessanten und wirkungsvollen Präsentationsraum
erhalten hatten. Mike Viertel (Gitarre),
Gunnar Olsen (Schlagzeug), Chui Lang
(Bass) und Sängerin Linda Schmelzer
sorgten stimmungsvoll für den musi-
kalischen Rahmen. Die Keramik-skulpturen von Karin Laumeister und
2012 KARIN LAUMEISTER und MARIA KREUZER im SPITÄLE (VKU) - Würzburg
2008 Karin Laumeister und Cornelia Krug-Stührenberg bei Galerie Maria Kreuzer - Amorbach
Bote vom Untermain
MAIN ECHO
2015 Eröffnung “Rück-Besinnungsweg”, Elsenfeld Schippach
Rück-Besinnungsweg offiziell eröffnet
Projekt: Rund 300 Besucher erkunden sieben Stationen zwischen
St. Pius in Schippach und Dorfplatz in Rück
Rück-Schippach
Dienstag, 20.10.2015
»Zeit zum Atemholen in atemloser Zeit.« Mit diesen Worten beschrieb Domvikar Paul Weismantel in seiner Predigt, was Menschen auf dem Rück-Besinnungsweg zwischen St. Pius in Schippach, Kloster Himmelthal und dem Dorfplatz in Rück finden können.
Am Sonntag waren gut 300 Besucher in den Gottesdienst gekommen, um in der Kirche, die an der Stelle der geplanten Weltfriedenskirche von Barbara Weigand steht, die Eröffnung und Segnung des neuen Besinnungsweges zu feiern.
Nicht nur für Christen
Weismantel lobte das Projekt, das eine Gruppe ehrenamtlich arbeitender Frauen und Männer in gut zwei Jahren mit der Unterstützung von vielen Helfern gestemmt hat, als große Chance, »auf diesem Weg zu sich und zu seinem Gott zu finden«. Er wies auf den überreligiösen Ansatz hin: »Das ist eine Einladung nicht nur an Christen«
Bürgermeister Matthias Luxem fand lobende Worte für den »Idealismus und den ehrenamtlichen Einsatz« vieler Einwohner von Rück, Schippach und Elsenfeld, die mit Herzblut ein Zeichen für eine funktionierende Bürgergesellschaft gesetzt hätten. Stefan Weigand traf als Vorsitzender des federführenden Heimat- und Museumsvereins den Nerv vieler Zuhörer: »Ich bin von Natur aus ein wenig konservativ«, sagte er. Deshalb habe er auch Probleme mit manchen abstrakten Kunstwerken gehabt. »Inzwischen muss ich sagen, dass mich gerade die Abstraktheit zum Nachdenken bringt.«
Das Nebeneinander von sieben Skulpturen mit mal abstrakter, mal konkreter Gestaltung, die Mischung aus unterschiedlichen Materialien von Holz über Keramik, Edelstahl, Sandstein, Metall und Granit dürfte den Reiz des Besinnungsweges ausmachen. Die anregenden Texte erleichtern einen individuellen Zugang zu den sieben Stationen.
Die Künstler haben sich in ihrer eigenen Handschrift mit Grundwerten auseinander gesetzt: Konrad Franz aus Hausen mit dem Frieden, Karin Laumeister aus Wörth mit Mut, Josef Speth aus Schneeberg mit Hoffnung, Helmut Brendel aus Amorbach mit Gelassenheit, Alexander Schwarz aus Dorfprozelten mit Achtsamkeit und Christoph Jakob aus Kleinwallstadt mit Dankbarkeit. Mit der Bronzestatue von Theo Steinbrenner auf der Marktplatz in Rück endet der Weg und setzt dort ein Zeichen für Gemeinschaft.
Unterstützung »von oben«
Der Chor The Next Generation begleitete den Gottesdienst, den Pfarrer Skolucki zelebrierte. Im Anschluss segnete Domvikar Paul Weismantel den Weg. In kleinen Gruppen machten sich die 300 Besucher auf den knapp sechs Kilometer langen Weg, gestärkt durch Essen und Trinken im Klosterhof und am Marktplatz und offenbar unter freundlicher Unterstützung »von oben«: Der Himmel hielt nämlich seine Schleusen für ein paar Stunden geschlossen und für einige Minuten brach gegen Mittag sogar die Sonne durch die Wolken. Heinz Linduschka
Hintergrund: Rück-Besinnungsweg
Der Weg mit sieben Kunstwerken, Informationstafeln und Ruhebänken ist rund sechs Kilometer lang. Er beginnt bei St. Pius in Schippach, führt über das Kloster Himmelthal und die Weinberge und endet am Dorfplatz Rück. Am Anfang und am Ende des Weges informiert ein Flyer über den Weg.
Informationen stellt der federführende Heimat- und Museumsverein Elsenfeld im Internet unter WWW.RUECK-BESINNUNGSWEG.DE bereit.
Auf der Seite können auch Rückmeldungen zum Weg und zu seinen Kunstwerken gegeben werden. Mit QR-Codes auf den Informationstafeln kann man weitere Materialien und Texte zu den einzelnen Stationen abrufen. (hlin)
MAIN ECHO
PRESSESTIMME ZUR AUSSTELLUNG "BEWEGUNGEN UND DURBRÜCHE" im VKU SPITÄLE, Würzburg
mit Arbeiten von Karin Laumeister, Matthias Kraus und Alois Straub - 02.-24.07.2022
PRESSESTIMME ZUR AUSSTELLUNG "BEWEGUNGEN UND DURBRÜCHE" im VKU SPITÄLE, Würzburg
mit Arbeiten von Karin Laumeister, Matthias Kraus und Alois Straub - 02.-24.07.2022
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